Neues Gurna
Neues Gurna
Hassan Fathys Lehmziegeldorf
Direkt hinter den Eisenbahnschienen auf der Straße zum Büro des Antikeninspektorats befindet sich Hassan Fathys Lehmziegeldorf. Es wurde zwischen 1946 und 1952 erbaut, um die Bewohner des alten Gurna umzusiedeln, die auf den antiken Gräbern in den thebanischen Nekropolen lebten. Fathy, ein ägyptischer Architekt, der für seine Verwendung traditioneller Materialien und umweltfreundlicher Methoden bekannt war, plante das Dorf, um ägyptische Bauweisen zu bewahren und modernen Komfort zu integrieren.
Sein Ziel war es, eine nachhaltige und erschwingliche Wohnsiedlung zu schaffen, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Die Gebäude wurden vollständig aus sonnengetrockneten Lehmziegeln errichtet, mit gewölbten Decken, Kuppeln und natürlichen Belüftungssystemen, um das Innenklima angenehm zu halten. Fathy nutzte alte Bautechniken, die keine modernen Maschinen benötigten, und arbeitete eng mit den örtlichen Handwerkern zusammen, um Wissen über traditionelle Baukunst weiterzugeben.
Das ursprüngliche Projekt stieß jedoch auf Herausforderungen. Viele Bewohner weigerten sich umzuziehen, da sie den Ort ihrer Ahnen verlassen mussten, und einige Gebäude verfielen, bevor das Dorf vollständig bewohnt war. Trotz dieser Schwierigkeiten wurde Neues Gurna zu einem Symbol für architektonische Innovation und kulturelle Identität.
Heute gilt Hassan Fathys Werk als eines der bedeutendsten Beispiele für nachhaltige Architektur in Ägypten. Sein Ansatz – die Verbindung von Funktionalität, Schönheit und Respekt vor Tradition – inspirierte Generationen von Architekten weltweit. Besucher können durch die Gassen von Neues Gurna spazieren, die Moschee, das Theater und die Wohnhäuser besichtigen und die Vision eines Mannes entdecken, der glaubte, dass Architektur Mensch und Natur miteinander verbinden sollte.
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